Distanzreiter Nordwest

Rittbericht: Schneisingen

Am 10. September fand der 3. Schneisinger Distanzritt statt. Wieder waren drei Prüfungen ausgeschrieben: die bekannten EVG 53 km, EVG 31 km und KLP 31 km. Das Motto war „Mitmache chunt vor gwünne“.

Nach dem Regen-August zeigt sich dieser Septembertag von seiner besten Seite: es ist am Morgen praktisch wolkenlos und verspricht, ein wunderbarer, sommerlicher Tag zu werden. Es ist noch früh, als wir kurz nach sieben ankommen, und noch nicht sehr viele Autos mit Pferdeanhängern stehen auf dem Stoppelfeld. Diesmal parken wir in dem Feld gleich gegenüber des Sportzentrums – dem „Herz“ des Anlasses. Somit sind Groom-Areal und Vetgate näher als letztes Jahr.

Das Fassen unserer Check-Karten und Startnummern läuft glatt, ebenso das Zeigen unserer beiden Pferde zur Eingangsvisite, wo wir teils bestens bekannte Tierärzte antreffen, die wirklich etliche Wochenenden, oder zumindest Teile ihrer Weekends, dem Endurance-Sport opfern – das muss auch einmal gesagt sein. Dasselbe gilt natürlich auch für das Start-/Ziel-Team mit ihrer aufwändigen Zeitmessung, die uns kurz nach acht auf die Strecke schicken.

Meine Freundin Sue und ich reiten heute EVG 53km, also zuerst mal die 31-km Schlaufe. Schon jetzt ist es angenehm warm, und wir sind froh, dass ein guter Teil der Strecke durch den Wald und somit Schatten führt, das hilft den Pferden! Die Strecke verläuft ständig leicht auf und ab, mit einigen geraden Abschnitten dazwischen. Teils sind die Wege recht kiesig, teils haben sie einen angenehmen, grasbewachsenen Mittelstreifen. Teer-Abschnitte gibt es nur wenige und kurze. Wir finden unterwegs auch mehrere Brunnen, die die Pferde zum trinken einladen, allerdings wie erwartet vergebens auf dieser ersten Runde. Lynn und Johnny trinken beide jeweils auf der ersten Runde noch nicht … Na ja, wir lassen sie ein wenig Gras fressen … besser als nichts … und weiter geht es. Wir haben zwar diesmal einen Groom dabei, aber er scheint die Groom-Points – oder uns – verpasst zu haben.

Es scheinen noch nicht viele ausser uns auf der Strecke zu sein, wir sehen bis fast zum Schluss keine anderen Paare. Und dann sind wir schon zurück. Das Parkfeld ist in der Zwischenzeit ziemlich voll geworden, und überall sieht man Pferde und Reiter – und natürlich die unermüdlichen Helfer – ein emsiges Treiben, um die Pferde auf den Start vorzubereiten. Die Groom-Area ist auch gut bestückt, überall stehen Eimer mit grossen Schwämmen oder Futter drin und Pet-Flaschen in Plastik-Harassen, liegen Heunetze. Gleich daneben auf demselben Feld ist der KLP-Parcours aufgebaut.

Bald schon können wir unsere Pferde vorführen, dann kommt die 40-Minuten-Pause. Johnny frisst sich durch etliche Äpfel, seine kleine Portion Kraftfutter, Heu und Gras, und dann geht es schon weiter, diesmal auf die 22-km-Schlaufe, die sich allerdings mit der Längeren fast deckt, die Letztere schneidet lediglich eine Ecke ab. Es ist in der Zwischenzeit recht warm geworden – eben wie erwartet, und wir reiten gemächlich, wollen ja nicht auf schnellste Zeit reiten, sondern die Pferde ohne grössere Anstrengung über die Runden bringen.

Mit nur noch wenigen Kilometern zu reiten kommen wir wieder auf dem Gehöft „Himmelrich“ vorbei. Mittendrin steht ein grosser Brunnen. Wir reiten wieder hin, und siehe da: beide trinken diesmal ausgiebig. Zudem hat eine freundliche Seele einen Eimer neben den grossen Brunnen gestellt, und ich kann absteigen und beide Pferde ausgiebig abkühlen, was sie sichtlich geniessen. Dann nehmen wir die letzten paar Kilometer in Angriff und haben bald darauf das Ziel erreicht. Beide unsere Pferde passieren die Abschluss-Visite mit guten Werten. Nun können sie ausbiebig fressen!

Kurz nach fünf beginnt die Presiverteilung. In allen drei Prüfungen ist es glücklicherweise nur zu wenigen Eliminationen oder Disqualifikationen bekommen, und wenn, dann fast ausschliesslich wegen Lahmheit, sowie einige wenige wegen überhöhten Pulses.

Somit hat ein weiterer schöner Distanzritt sein Ende gefunden, jedenfalls für uns – die vielen Helfer werden noch eine Weile beschäftigt sein.

Bericht: Esty H. Saenger